Ein Frosch und ein Goldball: Dieses Märchen kennen wir. In der Geschichte der Goldschmiede von Stephan Straub kommen zwar keine Prinzessin und kein Kuss vor, aber Gold und Frosch spielen auch hier eine Hauptrolle.
Mit einer Hand hält sich das goldige Fröschlein fest, der andere Arm und die Beine streckt es in alle Richtungen, fast könnte man meinen, es turne quicklebendig am Goldkettchen. Das kleine Schmuckstück war schon kurz nach seiner Erfindung ein grosser Erfolg: „Der Frosch war mein erster in Serie hergestellter Anhänger – und er war bei der Kundschaft sofort sehr beliebt“, erzählt Stephan Straub. „Der Name Greifenseefrosch stammt übrigens nicht von mir, sondern hat sich nach Kurzem bei den Kunden so eingebürgert.“ Das goldene Tierchen ist eine Exklusivität: Zu kaufen gibt es diesen Frosch einzig und allein in Straubs Goldschmiede im historischen Städtchen Greifensee.
Kreationen mit eigener Handschrift
Den Greifenseefrosch gibt es unterdessen schon seit bald 50 Jahren: Straub hat sein Atelier 1971 gegründet, 1975 hat er diesen Anhänger kreiert. „An meinem Beruf gefällt mir die Freiheit, alles so zu machen, wie es mir gefällt“, erklärt Straub. Er verkauft praktisch nur eigens hergestellte Schmuckstücke, wobei sich auch einige eingekaufte Kettchen im Angebot finden, Straub bezeichnet diese als „Maschinen- Ketteli“. Sonst setzt er auf eigenwillige Kreationen. „Ich bin bekannt für nicht alltäglichen Schmuck“, erzählt er. Seine Handschrift ist unverkennbar – und gefällt den Kundinnen so gut, dass sie immer wieder zurückkommen. „Ich schätze an meinen Kunden die Treue zu meiner Schmuckart“, so der Goldschmied.
Im Atelier stehen zwei Goldschmiede-Tische, zwei Vitrinen und ein Ladentisch, dazu zwei Tresore. Die Einrichtung ist funktional; es sei eben keine „Schicki-Micki-Firma“, sagt Straub mit einem Schmunzeln. Zusätzliche Möglichkeiten bietet ein Galerieraum, in dem sich im Moment nochmals zwei Vitrinen und fünf grosse Einbau- Kästen befinden sowie ein Abstellraum. „Die vielen Touristen im Städtchen sorgen für Laufkundschaft – und da ich schon so lange hier bin, ist der Laden weit herum bekannt“, sagt er. Der Standort bietet Chancen: „Ideal für einen jungen und talentierten, vielleicht auch etwas eigenwilligen Goldschmied.“
„Die Touristen im Städtchen sorgen für Laufkundschaft.“
Stephan Straub
Zahlreiche Auszeichnungen
Vor der Gründung seines eigenen Unternehmens hatte Straub bei renommierten Goldschmieden in Genf und Bern gearbeitet, letztlich war er Atelierchef eines Geschäfts an der Zürcher Bahnhofstrasse. In seiner Laufbahn hat er viele Preise gewonnen, 1990 war er sogar Doppelgewinner des Créations-Wettbewerbs „Bijoux mit Goldbarren und -münzen“, gesponsert von der damaligen Schweizerischen Kreditanstalt. Doch nun sucht das Märchen mit den Greifenseefröschen eine Fortsetzung: „Nach über 50-jähriger Selbständigkeit bin auch ich nicht jünger geworden und muss mich mit der Tatsache der irdischen Vergänglichkeit abfinden“, sagt Straub – und fügt an: „Wenn ich nochmals als Goldschmied starten dürfte, würde ich alles nochmals genauso machen.“ Jakob Bächtold
Kontaktaufnahme per Mail oder Telefon:
greifenseefrosch@gmail.com oder 044 940 73 49
Steckbrief
Name des Geschäfts: Stephan Straub
Name des Inhabers: Stephan Straub
Adresse: Im Städtli 11, 8606 Greifensee
Art des Geschäfts: Goldschmiede
Lage des Geschäfts: Im historischen Städtchen Greifensee
Fläche des Lokals: Galerieraum, Atelier sowie Lagerraum (mit Toilette)
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag
Anzahl Mitarbeitende: eine Person
Gründungsjahr: 1971
Geschäftsübergabe: nach Absprache