Deborah Wälti übernimmt mit viel Freude für den Beruf das Goldschmiedeatelier Sollberg Schmuck in Thun. Als viertes Kind einer Grossfamilie ist Deborah Wälti ihren eigenen Weg gegangen, der sie von ihrem ursprünglichen Beruf als Floristin zu einer Künstlerin des Goldschmiedehandwerks geführt hat.
Im ersten Beruf Floristin, wagte Deborah Wälti ihren eigenen Weg, bevor sie sich entschied, die Goldschmiede-Tradition ihres Vaters Ulrich Sollberger fortzusetzen. Das Goldschmiedeatelier Sollberg Schmuck in Thun wurde für die junge Frau zur Eintrittskarte in die Welt der Schmuckherstellung. Durch Learning by Doing wurde sie in das Goldschmiedehandwerk eingeführt. Die Geschäftsübernahme per Anfang 2024 war ein Meilenstein, der mit Weitsicht und Liebe zum Detail vorbereitet wurde. Für das Atelier begann eine neue Ära. Deborah Wälti hat sich über die Jahre zu einer Allrounderin entwickelt. Von der Geschäftsleitung bis zur kunstvollen Produktion von Schmuck übernimmt sie mit Leidenschaft und Professionalität alle Aufgaben, die im Kleinbetrieb anfallen. Die Werkstatt ist in das Ladengeschäft integriert, so dass Kunden und Kundinnen den beiden Mitarbeitenden über die Schulter schauen können.
Neue Rechtsform als Absicherung
Die Entscheidung, das Erbe ihres Vaters anzutreten, fiel Deborah Wälti leicht. Bereits 2014 wurde die Möglichkeit einer Geschäftsübernahme angesprochen, und im Jahr 2017 begann sie, aktiv im Geschäft mitzuwirken. Eine GmbH wurde gegründet, nicht nur als geschäftliche Entscheidung, sondern auch als persönlicher Schutz und aus Rücksicht auf die familiären Verhältnisse. Die Motivation von Deborah Wälti erstreckt sich über blosse geschäftliche Interessen hinaus. Es ist die Freude am Schaffen, die Beziehung zu den Kunden und der Stolz, das fortzusetzen, was ihr Vater über Jahre aufgebaut hat. Der persönliche Kontakt zu den Kunden und die gegenseitige Wertschätzung sind für Deborah Wälti genauso wichtig wie die Sicherung einer Existenzgrundlage, die ihr Freude und Unabhängigkeit bringt.
Unerwartete Stolpersteine
Im Übernahmeprozess begegnete Wälti bürokratischen Hürden. All die einzureichenden Formulare, empfand sie als kleine Stolpersteine, die einem in den Weg gelegt werden. Im Vorfeld war ihr nicht klar, wie viel administrative Arbeit auf sie zukommen würde. „Wenn man meint, alles sei erledigt, kommt sicher noch eine Institution mit der Aufforderung, etwas zu regeln“, meint sie. Deborah Wältis positive Erfahrungen im Übernahmeprozess spiegeln sich in den ermutigenden Reaktionen der Kunden, der Familie und der Geschäftspartner wider. Das Atelier ist eine vertraute Adresse für Liebhaber handgefertigter Schmuckstücke. An den bisherigen Grundsätzen der Geschäftsführung will sie deshalb festhalten. Die Goldschmiede hat sich in der Stadt Thun einen guten Ruf erarbeitet, den sie nicht mit einschneidenden Veränderungen aufs Spiel setzen will.
Langfristige Planung und Netzwerkpflege
Personen, die eine Geschäftsübernahme in Erwägung ziehen, empfiehlt Deborah Wälti einen langfristigen Planungshorizont. Daneben betont sie die Bedeutung der Unterstützung aus dem privaten Umfeld sowie die eines starken Netzwerks. Sie selbst erfuhr die positive Wirkung durch eine enge Zusammenarbeit mit einer erfahrenen Treuhänderin, die ihre Visionen verstand und unterstützte. Trotz des intensiven Prozesses strahlt Deborah Wälti eine ansteckende Vorfreude auf ihre Rolle als Geschäftsinhaberin aus. Die Aussicht, in Zukunft auf die Ressourcen, das Netzwerk und das Fachwissen des VSGU zugreifen zu können, stärkt ihre Zuversicht. Ihre Hingabe zur Kunst des Goldschmiedens verspricht eine strahlende Zukunft für das Atelier und einen glänzenden Beitrag zur Welt des hochwertigen Handwerks. pd
Edelstahlring mit Motiv des Schreckhorns aus dem Atelier Sollberg.
Ein Bergpanorama auf Eheringen.